Zugegeben, seit Mai hatten wir wirklich alle Vorraussetzungen um günstig laden zu können: Kostenlos Laden bei der Arbeit in der Plus City, bei meinen Eltern in der Garage und bei Tanja’s Eltern genauso.
Nun sind wir aber seit November von Oberösterreich zurück in die Steiermark gezogen. Jetzt schaut die Situation schon anders aus: Beim Home Office wird eine kostenlose Ladestation schon eher schwierig. Außerdem wäre es auch ein bisschen komisch Tanja‘s Eltern nur zum Aufladen zu besuchen 😉
Natürlich war die Möglichkeit unser Auto irgendwie aufladen zu können bei der Wohnungssuche kein unwichtiges Requirement. Es gäbe viele Möglichkeiten: Von Carport oder Tiefgarage mit privater Steckdose, einem Kabel aus dem Wohnungsfenster, einer Steckdose im Garten mit Verlängerungskabel zum Auto, dem Einbau einer Wallbox bis zu einer nahen öffentlichen Ladestation reichen die Ideen.
Unsere neue „Hausladestation“
Schlussendlich haben wir ein ziemlich perfektes Paket (Wohnung UND auch Lademöglichkeit passen!) gefunden: Im Ortszentrum von Raaba/Graz gibt es zwei öffentliche Ladepunkte und unsere Wohnung ist nur ca. 150 m davon entfernt. Auch unser „langsam“ ladender Hyundai Kona wird an dieser Station innerhalb einer Nacht wieder voll. In der Nacht waren diese Ladestationen bisher auch immer frei. Alternativ ist man innerhalb von 7 Minuten beim nächsten Schnelllader.
Seit mehr als einem Jahr sind alle Ladestationen der Energie Steiermark kostenpflichtig und so auch unsere Ladestation in Raaba. Nun kostet sie zwar Geld, aber da es mittlerweile schon nicht mehr so wenige E-Autos gibt, wird sie nicht mehr von Gratis-Ladern (=“Wenns eh nix kostet, lade ich da halt auf, egal ob ich muss oder nicht“, ja wir gehörten hier manchmal auch dazu…) blockiert.
Da wir nun die meiste Zeit auf diese Ladestation angewiesen sind, war es auch wichtig einen vernünftigen Ladetarif zu finden: Mit dem Kona kommen Tarife mit Zeitabrechnung sowieso nicht in Frage. Mittels Chargeprice habe ich mir das Angebot dann angeschaut: Unser bisheriger Favorit Maingau hat bei AC-Ladestationen ein Zeitlimit von vier Stunden, danach kommen 10 ct/min dazu. Bei einer 0-100%-Ladung – welche mit dem Kona ca. 19 Stunden dauert – würde einem eine Rechnung von 132 € für ca. 400 km Reichweite erwarten. Damit landet Maingau auf dem letzten Platz.
Schlussendlich haben wir den gesamten November mit dem EnBW Viellader Tarif um 29 ct/kWh geladen. Einer der wenigen Tarife ohne Zeitstrafen 😉 Im November kamen wir dadurch mit 158 kWh auf Kosten von insgesamt 46 € (~ 4,6 € pro 100 km). Die Grundgebühr von 5 € pro Monat entfällt aktuell in den ersten drei Monaten.
Hmm.. Wenn man das mit unseren bisherigen Ladekosten von gesamt 35 € für 15.000 km vergleicht ist das natürlich relativ viel. Frei nach der Wunderharke 5000: Gibt es den keine bessere Lösung?
Flatrate
Doch die gibt es! Sie heißt superFlat und kommt direkt von der Energie Steiermark. Für 329 € pro Jahr (umerechnet 27,5 € pro Monat) kann man „so viel man will“ (max. 2800 kWh pro Jahr) an AC-Stationen laden! Schnellladen müssen wir sowieso nur relativ selten (gegen Aufpreis gäbe es auch hier eine Flatrate-Option).
Da ich bei den E-Mobility Play Days im September schon mitbekommen habe, dass die Flatrates bald adaptiert werden (= sehr wahrscheinlich teurer und niedrigere kWh-Limits), hatte ich die Tarife in letzter Zeit (so wie eigentlich immer 😉 ) genau im Blick. Als dann mit 10. Dezember neue Angebote angekündigt wurden, habe ich noch schnell die alte superFlat für ein Jahr bestellt. Die neuen Tarife bestätigten meine Erwartungen dann und ich war froh noch mit den alten Konditionen laden zu können.
Damit haben wir eine optimale und preislich faire Lösung für unsere Ladesituation gefunden und das auch noch vom lokalen Energieanbieter! Der Fairness halber werden wir die Ladestation übrigens vorwiegend in der Nacht benutzen, damit andere Autos am Tag auch zu ihrem Strom kommen.
Warum keine Wallbox?
Unter unserer Neubauwohnung befindet sich eine Tiefgarage, was sich natürlich perfekt für die Installation einer Wallbox anbietet. Auf Nachfrage bei unserem Vermieter würde diese ca. 3000 Euro kosten. Da wir schon mit dem go-e Charger eine mobile Wallbox besitzen, würde die Installation einer CEE 16 („Starkstrom“) Steckdose völlig ausreichen. Jedoch kommen wahrscheinlich im Endeffekt zumindest Kosten von 1000 Euro zusammen. Da hat man dann aber noch keinen kWh geladen und der Strom ist natürlich nicht gratis: Mit den ca. 150 kWh vom November würde der kWh ca. 18 Cent kosten. Mit unserer Flatrate kommen wir fast auf den Cent genau auf den gleichen Preis.
Fazit
- Solange die öffentliche Ladestation oft genug verfügbar ist, werden wir sie auch nutzen!
- Mit Chargeprice kann man richtig viel Geld sparen! 😀