Mit Schneeschuhen auf die Sonnschienalm

Schon einige Jahre sprechen wir davon, gemacht haben wir es bisher nie: Schneeschuhwandern. Irgendwie hat dann doch immer das Skifahren gewonnen.

Da aber gewisse Grazer nicht so die riesigen Ski-Fans sind und wir die Skiausrüstung sowieso in der Obersteiermark hatten, haben wir das Unmögliche geschafft und einen Termin zum Schneeschuhwandern ausgemacht!

Auf der Suche nach einer geeigneten Route hat dann Dominik die Tour auf die Sonnschienalm in seiner „Zweitheimat“ Tragöß vorgeschlagen: 600 Höhenmeter bzw. knapp zwei Stunden geht man da vom Parkplatz auf die Alm, wo die Sonnschienhütte den ganzen Winter geöffnet hat. Optional kann man dann auf einen der umliegenden Berge weitergehen.

Bis auf den Grünen See und den Loipen im Tal gibt es in Tragöß keine großartige Tourismus-Infrastruktur, was wirklich angenehm ist im Vergleich zum Skizirkus in den bekannteren Gegenden. Einen Schneeschuh-Verleih gibt es allerdings schon (Reservierung empfohlen!). Dominik’s Schwiegerpapa hat uns netterweise die Schneeschuhe schon vorab besorgt. So stand der Wanderung nichts mehr im Weg!

Vom großen Parkplatz beim Grünen See kann man noch ein paar Minuten weiter zum ebenfalls gebührenpflichtigen Parkplatz Jassing (4€/Tag) fahren – Schneeketten vorausgesetzt!

Um 10 Uhr waren wir dann abmarschbereit. Das Wetter hätte nicht schöner sein können: Wolkenlos und Temperaturen um 0 Grad! So machten wir – die Einheimischen Sabrina und Dominik sowie Matzi, Gernot, Tanja und ich – uns auf den Weg nach oben!

Bis Bruck an der Mur war alles noch grün, im Ort Tragöß war es dann etwas weiß und hier heroben schaute es dann endlich richtig nach Winter aus! Vom Tal geht bis auf die Alm ein Forstweg, welcher im Winter geräumt ist und als Aufstiegs- bzw. Abfahrtspiste für Skitourengeher, Schneeschuhwanderer und dem Fahrzeug (Auto? Pistengerät?) des Hüttenwirts dient. Anfangs gingen wir noch ohne Schneeschuhe, da die Straße meist schneefrei war. Als wir dann nach dem ersten „Drittel“ auf den Steig wechselten, durften wir die Geräte endlich anschnallen!

Nach den ersten Schritten merkt man: Mit den Dingern hat man echt guten Halt! Wie erwartet muss man etwas breitbeiniger gehen, aber man gewöhnt sich schnell daran. Vor allem ist es lustig… aber auch etwas anstrengend. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir sehr dankbar waren Sabrina und Dominik als Guides dabei zu haben! Sonst wäre Gernot wahrscheinlich schon nach 5 Minuten irgendwo vom Weg abgekommen und nach 10 Minuten hätten wir ihn aus einer Lawine ausgraben müssen 😉

Schon als wir im Herbst das erste Mal im Tragößer Tal waren, habe ich etwas mit dieser Berglandschaft geliebäugelt. Im Winter ist es jedoch noch eine Spur schöner! Auf dem Weg nach oben kommen wir an Abschnitten wie „Schinder“ oder „Lawinengang“ vorbei. Hört sich anstrengend und gefährlich an (bei entsprechender Lawinengefahr ist es das auch!), aber für uns eröffnet jeder Höhenmeter eine noch bessere Aussicht. Alle paar Meter will das Handy schon fast von alleine wieder ein paar Fotos machen und immer wieder erwähnt Dominik, dass es weiter oben noch schöner wird. Und recht hat er gehabt!

Nach etwa 1,5 Stunden wird es etwas flacher und das Almplateau beginnt sich zu präsentieren. Wir gehen über die letzte Kuppe und dann sieht man auch schon zur Hütte. Dominik, Matzi und Gernot gehen noch ein Stück weiter, während sich der Rest eine wohlverdiente Pause in der Hütte gönnt.

Nach einiger Zeit kamen dann auch die drei Motivierten in der Hütte an (ja, sie haben sich etwas verlaufen). Als Abschluss, bevor es wieder ins Tal geht, gab es dann noch einen Enzian-Schnaps. Gut war er nicht, aber in Erinnerung wird er sicher bleiben!

Am Weg hinunter fuhren dann die Skitourengeher gemütlich an uns vorbei. In diesem Moment hätte man auch gerne Skier unter den Füßen. Vielleicht nächstes Mal. Dass wir nach so einem perfekten Wintertag noch einem nach Tragöß schauen werden, steht aber auf jeden Fall außer Frage!


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