Wie es manchen von euch vielleicht schon aufgefallen ist, bin ich leicht kritisch wenn es um die ÖBB geht. Das liegt aber nicht daran, dass ich mich wegen jeder Minute Verspätung aufrege, sondern weil ich seeeeehr viel mit der Bahn fahre und mir dadurch immer wieder (teilweise) lustige Dinge passieren 🙂

Gestern war es wieder einmal soweit:

Der Schienenersatzverkehr im Ennstal (Selzthal-Schladming), welcher von 16. Juli bis gestern, dem 8. August, dauerte endete um 20 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt fahren wieder alle Züge, laut den ausgehängten Plakaten zumindest.

Ich bin daher extra mit einem Zug gefahren, der um 20.24 Uhr in Selzthal abfährt um den SEV zu umgehen. Als ich dann kurz vor Selzthal war, freute ich mich im Zug weiterzufahren. Doch kurz vor Selzthal kam die Ernüchterung: „Liebe Fahrgäste! Aufgrund von Bauarbeiten zwischen Selzthal und Schladming, wird unser Zug ab Bahnhof Selzthal in einem Schienenersatzverkehr weitergeführt. Bitte alles aussteigen! Wir bitten um ihr Verständnis.“

Komisch dachte ich mir, doch nicht unerwartet… man ist ja schon einiges von unseren Bundesbahnen gewohnt.

In Selzthal stiegen dann alle aus. Bei der Stiege zum SEV standen zwei ÖBB Mitarbeiter. Der Eine sagt: „Offiziell ist ja der SEV um 20Uhr aus. Normalerweise müsste der Zug weiterfahren!“ Seine Kollegin antwortete darauf: „Steht ja eh am Monitor das ein SEV fährt!“ Ich konnte zwar nichts erkennen, folgte aber den anderen Fahrgästen die Stiege hinunter, 50m untendurch und die Stiege wieder hoch…

Stille. Kein Bus in Sicht… hmmm…

Sekunden später kommt die Mitarbeiterin, die vor kurzem noch sehr vom SEV überzeugt war,  die Stiege herauf gerannt und sagte uns, dass wir alle wieder zurückgehen und in den Zug einsteigen sollen. Mich hats irgendwie gefreut, dass ich recht hatte :), aber ich bin entsetzt von der Kommunikation zwischen den ÖBB-Mitarbeitern. Das kann es ja wirklich nicht sein! Zum Glück war das nur ein Regionalzug mit ca. 30 Fahrgästen. Bei einem IC wäre das sehr viel kritischer gewesen…

Mit ca. 5 min. Verspätung sind wir dann abgefahren, obwohl wir alle schon vor der planmässigen Abfahrt im Zug waren (in Selzthal wartet man immer ca. 5-8min, deswegen ging sich das aus).

15 min. später, kurz vor Stainach-Irdning, kam dann eine weitere Durchsage: „Aufgrund einer Fahrdienstleitungsstörung wird der Zug ab Bahnhof Stainach-Irdning in einem SEV geführt…“. Hmm… ist die Fahrdienstleitung nicht normalweise der Lokführer bzw. der Schaffner? Haben die eine Störung? Mir war es dann eigentlich egal, da ich sowieso in Stainach-Irdning in den Zug nach Bad Mitterndorf umstieg. Dieser fuhr dann auch noch 10 min. verspätet ab. Keine Ahnung warum.

Schlussendlich kam ich dann um 21:15 Uhr zuhause an und war froh das Abenteuer hinter mir zu haben. ÖBB Ole!